The Legends of Tobacco
Eine kleine Auswahl prominenter Vorbilder unter den loyalen Kettenrauchern, die bis zum Schluss bei der Stange geblieben sind – selbst dann noch, als es richtig ungemütlich wurde. Chapeu!
John Wayne
Der Duke bewies, dass man nicht zwingend jeden Lungenflügel und den ganzen Magen braucht, um ein aufrechter Anti-Pazifist zu sein. Nachdem man bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert hatte, folgte eine Zeit der Abstinenz, wo er auf seine übliche Tagesration von fünf Packungen verzichtete und der Zigarette die kalten Lippen zeigte. Später nahm er sie jedoch reumütig wieder zwischen ihnen auf. Zu seinem Lungenkrebs gesellte sich schließlich ein Magenkrebs, so dass er mit 72 die amerikanische Flagge hisste.
Sigmund Freud
In den letzten 15 Jahren seines Lebens schaffte der Zigarren-Aficionado mehr als 30 Operationen, die er seinem ausgewachsenen Mundhöhlenkrebs zu verdanken hatte. Aber auch ohne rechten Oberkiefer, Gaumen und Zungenschleimhaut ließ er sich die Freud' nicht nehmen und setzte sein heiteres Zigarrenspiel fort. Immerhin siechte er psychologisierend bis 83 dahin, bevor er sich eine letale Morphium-Spritze geben ließ.
Humphrey Bogart
Auch er war eine ausgesprochen treue Raucherseele und hatte begriffen, dass Zigaretten und Alkohol sich ideal ergänzen. Das Ergebnis war ein prächtiger Krebs, der es sich in seiner Speiseröhre bequem gemacht hatte. Nachdem man ihm letztere gemeinsam mit zwei Lymphknoten und einer Rippe entfernt hatte, musste er ohne sie rauchen und trinken. Aber auch Komplikationen bei der Essensaufnahme und ein wohltemperiertes Husten konnten ihn nicht vom Kurs abbringen. Am Ende machte er es sich leicht, da wog er nur noch 36 kg, und verabschiedete sich mit 57 Jahren von der Raucherbühne.
Helmut Schmidt
Im Nebenberuf Politiker war Helmut Schmidt der vielleicht bedeutendste deutsche Raucher überhaupt. Er beherbergte ein buntes Potpourri an Atem- und Herz-Kreislaufbeschwerden und konnte auf eine beachtliche Historie schwerer Krankheiten zurückblicken. Die Statistiker und PR-Leute in den Tabakkonzernen rechnen ihm hoch an, dass er sich erst im Alter von 96 Jahren in die ewigen Dunstkreise verabschiedete und bis fast zuletzt in Talkshows fröhlich rauchend Altersweisheiten zum Besten gab.
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